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Als hätte es eines Beweises bedurft, dass es den HEV braucht

17.10.2022 Albert Leiser

Seit über hundert Jahren gibt es den HEV Kanton Zürich nun schon. Grund genug, das ausgiebig mit der Zürcher Bevölkerung zu feiern. Genau das haben wir im September auf dem Münsterhof getan.

Einige Impressionen von der ausgelassenen Stimmung finden Sie im Jubiläumsbuch, das Sie mit dieser Ausgabe des Verbandsorgans erhalten haben. Dieses beschränkt sich nicht darauf, einen Blick zurück zu werfen, sondern behandelt vor allem in zahlreichen Beiträgen aktuelle Fragen, die alle, die sich wie Sie und ich für die Zukunft des privaten Grundeigentums interessieren, beschäftigen. 

Dass die Mission des HEV „Hinstehen für das Haus- und Wohneigentum“, wie im Vorwort festgehalten, unverändert aktuell ist, hat sich erst gerade wieder beim Projekt Neugasse erwiesen. Das deprimierende Abstimmungsergebnis zeigt, wohin die ideologische Verblendung einer linken Mehrheit führen kann. Natürlich ist es ein schwacher Trost, dass es eine hauchdünne Niederlage war. Aber es ist nicht zuletzt Stimmen wie derjenige des HEV zu verdanken, dass fast die Hälfte der Stimmenden sich für eine vernünftigere Lösung ausgesprochen hat. 

Der Leerwohnungsbestand der Stadt hat einen Tiefststand von 0.07 Prozent erreicht. Das erstaunt insofern nicht, als Bauen in der Stadt kein Honigschlecken ist. Jedes Projekt hat viele Gegner. Der Rechtsweg ist lang und von vielen Unwägbarkeiten gesäumt. So sind in letzter Zeit gleich mehrere Wohnbau-Grossprojekte dem Lärmschutz zum Opfer gefallen. Das Risiko, dass am Ende ausser Spesen nichts gewesen ist, dürfte manchen potenziellen Bauherrn derart entmutigen, dass er lieber von vorneherein die Finger davon lässt. Umso bedenklicher, dass ausgerechnet Kreise, die vorgeben, sich besonders für Mieter und Wohnungssuchende einzusetzen, den Bau von 375 Wohnungen, wovon 250 preisgünstig, verunmöglicht haben. 

Eigentore sind normalerweise das Ergebnis von Fehlpässen oder einer Verkettung anderer unglücklicher Umstände. Sie gelten landläufig als unbedingt zu vermeiden. Die Zürcher Linke hat beim Projekt Neugasse ein solches aber ganz bewusst angestrebt und minutiös geplant. Nicht auszudenken, wie es ums private Hauseigentum in der Stadt stehen würde, gäbe es nicht Gegenstimmen – wie die des Hauseigentümerverbandes.